Die siebte Ausgabe der Millerntor Gallery ging am Sonntag zu Ende und es war wieder mal ein Fest. Vier Tage lang ging die Ausstellung von Graffiti & Streetart, Installationen und Fotografie in den Umläufen der Südkurve und der Haupttribüne. Auch die Mixed Zone und der Platz zwischen Haupt- und Nordtribüne wurden mit einbezogen und dienten als Standort für die vielen Foodtrucks und Essensstände.
Die Vielfalt von Angeboten war auch dieses Jahr wieder schier überwältigend und tatsächlich schwer in Worte zu fassen. Dutzende Künstler*innen stellten aus, davon viele bei denen die Grenze zwischen Streetart, Graffiti und zeitgenössischer Kunst, zwischen Kunstwerk und Installation verschwimmt. Dazu kamen diverse eindrückliche Fotoreportagen und -projekte, zum Beispiel über die Seenotrettung Geflüchteter im Mittelmeer (Kevin Mc Elvaney), oder über die Südkurve Sankt Pauli (Sabine Scheller). Der Graffitishop Under Pressure stellte zum 20. Jubiläum hunderte von bekannten Writern bemalte Zugmodelle zum Verkauf und stellte so das kreative Potential der Graffitiszene zur Schau. Wir haben versucht einige Eindrücke einzufangen und die Werke in der Gallerie, von denen wir besonders begeistert waren. Unter anderem von El Bocho, Dr. Molrok und Tasek.
Das Tolle an der Gallery: es gibt nicht nur was auf die Augen, sondern auch auf die Ohren. Am Freitag und am Samstag gab es auf mehreren Bühnen musikalische Darbietungen vieler verschiedener Stilrichtungen, kuriert von DJ Mad, Fettes Brot und Bela B. Unter anderem traten Veedel Kaztro, Captain Planet, Maeckes, Frittenbude und Grossstadtgeflüster im Umlauf des Stadions auf.
Und als wenn das noch nicht genug wäre, gab es auch Inputs und Vorträge zu den Projekten von Viva con Agua (VcA) und Co. Das alles im Millerntor bildete zusammen eine bunte Melange zum Wohle von VcA, in deren Arbeit und Projekte die Gewinne der Gallery fließen.
Diese belaufen sich aktuell auf circa 100.000 € für den guten Zweck, so Michael Fritz von VcA. Es waren insgesamt rund 16.500 Gäste da, bereits am Donnerstag war die Hütte voll.
So ein großes Event bedeutet natürlich auch großen Aufwand. Einziger Wermutstropfen: die Künstlerin Betty G aus Äthiopien konnte wegen Visaschwierigkeiten nicht anreisen. Abgesehen davon nennt Michael als größte Herausforderung der Planungscrew die Koordination von 500 Ehrenamtlichen, sowie Catering für Support, Künstler, und alle anderen und dabei bloß niemanden zu vergessen. Aber letzten Endes hat es sich mal wieder ausgezahlt: „besonders in Erinnerung wird mir der Wechselgesang zwischen Haupt und Südtribüne bleiben. Und die kurierten Bühnen haben super funktioniert.“
Uns bleibt der kompletten Millerntor Gallery-Crew jetzt erst mal gute Erholung zu wünschen! Schön, dass wir wieder etwas zum guten Gelingen beitragen konnten. Bis zum nächsten Mal!