Am 19. April fand im Foyer des Museums der AFM-Themenabend „50+1 bleibt“ mit Vereinspräsident Oke Göttlich, dem kaufmännischen Geschäftsführer Andreas Rettig sowie rund 100 interessierten Anwesenden statt. Georg Margaretha vom Orga-Team und bekannt als einer der Kommentatoren des AFM-Radios moderierte durch die rund zweistündige Veranstaltung, die im ersten Teil mit einer Bestandsaufnahme und historischen Rückschau zur Entstehung der Diskussion rund um die 50+1 Regelung begann. Andreas Rettig erörterte hierbei äußerst sach- und fachkundig die verschiedenen und sich teilweise verändernden Interessenlagen innerhalb der Fußballgemeinschaft sowie der DFL in den letzten Jahren.
Im zweiten Teil berichtete Vereinspräsident Oke Göttlich über die DFL-Tagung im März und der seitens des Vereins gestellten Anträge. Intensiv wurde sich mit den Hauptargumenten der 50+1-Gegner wie internationale Wettbewerbsfähigkeit und vermeintlicher Attraktivitätsverlust des deutschen Profifußballs für Medien und Sponsoren auseinandergesetzt. Weiterhin wurde die Problematik der bestehenden Ausnahmeregelungen und die daraus entstehende Wettbewerbsverzerrung erörtert.
Der dritte und letzte Teil des Abends beinhaltete einen Ausblick für die Zukunft generell sowie im Speziellen für den FC St. Pauli. Wie können die finanziellen Nachteile gegenüber unseren Mitbewerbern aufgefangen werden, die unserem Verein durch die Beibehaltung unserer Werte und unserer stark mitgliederbasierten Vereinsstruktur strukturell entstehen? Welche Alternativmodelle können angeboten und welche Lösungen entwickelt werden? Hierbei wurden Ansätze erörtert und diskutiert, wie ein anderer Fußball möglich werden kann. Sehr deutlich wurde weiterhin, dass auch in Zukunft jede Anstrengung unternommen werden muss, um Fairness, Chancengleichheit und Solidarität in der Fußballgemeinschaft zu erhalten. 50+1 ist und bleibt dabei ein elementares Kernstück.
Wir danken allen Anwesenden für die rege Beteiligung. Für die Zukunft sind weitere AFM-Themenabende zu aktuellen Themen rund um den Verein vorgesehen.
Fotos des Abends von Sabine Scheller findet Ihr beim 1910 Museum e.V.