Kommt zahlreich zur Jahreshauptversammlung (JHV) des FC St. Pauli am 16. November 2014 um 11.00 Uhr und gestaltet unser aller Verein aktiv mit! Als Abteilungsleitung der AFM möchten wir Euch gern an unseren Gedanken zur diesjährigen JHV teilhaben lassen und eine Wahlempfehlung für diese richtungsweisende Mitgliederversammlung unseres FC St. Pauli aussprechen, an der die beiden einflussreichsten Gremien des Vereins an einem Tag neu besetzt werden.
Wir können beim FC St Pauli froh und glücklich darüber sein, dass wir als Mitglieder die Wahl haben und unseren Verein aktiv mitgestalten können. Im Gegensatz zu einem anderen Hamburger Verein haben die Mitglieder des FC St Pauli ihr Mitbestimmungsrecht nicht aufgegeben. Als Mitglieder können wir unsere Kandidat*innen in Gremien wählen und ihnen damit die Aufgabe übertragen, unsere Interessen zu vertreten und unseren Willen umzusetzen. Diese im deutschen Fußball derzeit immer seltener werdenden Möglichkeit sollten alle St Paulianer*innen auch weiterhin aktiv nutzen!
DAS PRÄSIDIUM
Im Jahr 2010 hat der Aufsichtsrat Stefan Orth zur Wahl vorgeschlagen. Am 16. November wird der Aufsichtsrat nun Oke Göttlich zum Präsidenten vorschlagen. Der bisherige Präsident wird trotz sehr guter Arbeit und seinem erklärten Willen, weiterzumachen, nicht wieder vorgeschlagen. Das führt zu Fragen und eventuell auch zu Unverständnis. Der Aufsichtsrat hat zu dieser Entscheidung Stellung genommen und sich erklärt. Auf der JHV wird es mit großer Sicherheit weitere Erklärungen und Diskussionen zu diesem Thema geben.
Die AFM-Abteilungsleitung findet diese Entscheidung ungeteilt nachvollziehbar, unterstützenswert und gut. Oke Göttlich ist nicht nur seit langem ein Teil der aktiven Fanszene, er ist auch ein engagiertes AFM-Mitglied – ein ständiger Berater seit fast zehn Jahren, verantwortlicher Redakteur des Young Rebels Magazins und war auch eine Zeitlang Koordinator des AFM-Radios. Oke Göttlich ist der AFM seit einem Jahrzehnt eng verbunden. Das allein wäre aber nicht Grund genug, ihn zum Präsidenten vorzuschlagen oder zu wählen. Oke hat auch aufgrund seiner Persönlichkeit, seines beruflichen und unternehmerischen Werdegangs und seiner offenen, ehrlichen und unaufgeregten Art der Kommunikation die volle Unterstützung der AFM-Abteilungsleitung.
Damit wollen wir keinesfalls in Abrede stellen, dass Stefan Orth nicht ein großer St. Paulianer ist, der großartiges für den FC St. Pauli geleistet hat. Wir danken Stefan außerordentlich für seine unermüdliche und gute Arbeit für unseren Verein.
DER AUFSICHTSRAT
Der siebenköpfige Aufsichtsrat des Vereins wird am 16.11.2014 ebenfalls neu gewählt. Auch dies ist eine richtungsweisende Wahl für den FC St. Pauli, da dieses einflussreiche Organ die Zukunft des Vereins ebenso bestimmen kann wie das Präsidium. Diverse Kandidat*innen aus den verschiedenen Bereichen des Vereins werden sich für den Aufsichtsrat zur Wahl stellen.
Die AFM-Abteilungsleitung spricht dazu selbstverständlich, wie auch in der Vergangenheit, eine Wahlempfehlung aus. Damit wollen wir vor dem Hintergrund unserer täglichen Arbeit im FC St Pauli darlegen, wer unserer Meinung nach die Interessen der Mitglieder im Verein am besten vertreten kann.
Vier Mitglieder, die sich seit Jahren im Verein engagieren, sich bestens in den Vereinsstrukturen auskennen und aufgrund ihres beruflichen Hintergrunds geeignet sind, die satzungsgemäße Kontroll- und Beratungsfunktion des Aufsichtsrates mit Leben und Kompetenz füllen, möchten wir Euch hiermit zur Wahl empfehlen:
SÖNKE GOLDBECK
Alter: 38
Mitglied: AFM, seit 2001
Beruf: Unternehmer / Wirtschaftsinformatiker
"Nach langer Zeit als Fan und Mitglied habe ich in den letzten Jahren die Chance genutzt, mich ehrenamtlich intensiv für den Verein zu engagieren. Dabei konnte ich auf einigen wirtschaftlich wie organisatorisch komplexen „Baustellen“ ein Gefühl für das Spannungsfeld aus Herausforderungen und Chancen entwickeln, in dem sich der FC St. Pauli heute bewegt.
Meine Kompetenzen würde ich gerne in den Aufsichtsrat einbringen.Durch mein Studium und jahrelange unternehmerische Praxis habe ich eine breite Basis an Wissen und Erfahrung besonders in finanziellen und wirtschaftlichen Fragen erworben, die einen wichtigen Teil der Kontroll- und Beratungsfunktion des Aufsichtsrats ausmachen.
Dieses Know-how wäre aber ohne ein tiefes Verständnis des Vereins und seiner langfristigen Herausforderungen wenig wert. U.a. als inoffizieller Sprecher der AG Stadionbau, im Vorstand von 1910 – Museum für den FC St. Pauli e.V. und als Mitglied des Ständigen Fanausschusses habe ich bereits nachhaltig ehrenamtliche Verantwortung übernommen, intensiv mit Vereinsführung und Geschäftsstelle zusammengearbeitet und mich mit externen Stellen wie dem Bezirksamt und der Innenbehörde ausgetauscht.
Ich möchte dazu beitragen, dass der FC St. Pauli seine Chancen für langfristigen Erfolg nutzt, ohne sich selbst zu verlieren. Dabei ist mir persönlich besonders ein gesunder Ausgleich zwischen den Werten des Vereins und seinem wirtschaftlichen Erfolg wichtig sowie ein ganzheitlicher Blick auf den Verein, seine verschiedenen Abteilungen und sein einmaliges Umfeld."
KARSTEN MEINCKE
Alter: 55
Mitglied: AFM, seit Gründung
Beruf: Diplom-Bibliothekar/ Abteilungsleiter und Lektor bei den Bücherhallen Hamburg. Betriebsratsvorsitzender und Mitarbeitervertreter im dortigen Aufsichtsgremium: dem Stiftungsrat.
"Ich möchte mein Wissen und meine Erfahrungen in ein starkes Aufsichtsratsteam einbringen. Im Rahmen der satzungsgemäßen Kontrollaufgaben ist mir besonders wichtig, die in der Vergangenheit von Mitgliedern und aktiven Fans erarbeiteten –zum Teil erkämpften- Werte und Leitlinien auch weiterhin in wirtschaftliche Entscheidungsprozesse einfließen zu lassen."
GERRIT ONKEN
Alter: 31
Mitglied: AFM, seit 2006
Beruf: Rechtsanwalt
"Wie soll ich mich beschreiben? Ich bin Sankt Paulianer! St. Pauli ist mein Lebensmittelpunkt. Hier wohne ich, hier treffe ich Freunde, treibe Sport, kaufe ein und auch mein Büro ist nicht weit entfernt. Als selbständiger Strafverteidiger arbeite ich in einem Anwaltskollektiv im Schanzenviertel. Ich erlebe täglich, sowohl beruflich als auch privat, was die Menschen im Viertel bewegt. Die Palette reicht von vermeintlich kleinen individuellen Problemen und Sorgen bis hin zu Themen wie Wohnungsnot, dem Kampf gegen Rassismus oder der Einrichtung von Gefahrengebieten. Doch ganz egal, ob ich eine Demonstration anwaltlich begleite, einen Lampedusa-Flüchtling bei einem Behördengang unterstütze oder einen Hausbesetzer vor Gericht verteidige – es geht immer um den Menschen.Ebenso sollte es in unserem Verein laufen und genauso habe ich es auch oft erlebt. Als Leiter der AFM-Mitgliederversammlung, in der Zusammenarbeit mit dem Fanladen zu verschiedenen Themen oder während der von mir betreuten offenen Rechtsberatung im Rahmen der braunweißen Hilfe, erfahre ich viel von dem, was die St. Pauli-Familie beschäftigt.
Jedes Mitglied hat Interessen und Bedürfnisse. Meine Aufgabe als Aufsichtsrat sehe ich darin, die Interessen aller Vereinsmitglieder im Gleichgewicht zu halten.Für mich persönlich ist zum Beispiel ein wichtiges Thema, wie wir der Tendenz, Sportvereine auf deren Profibereich und den Lizenzspielbetrieb zu reduzieren, begegnen. Auch ein sportlich und wirtschaftlich erfolgreicher Fußballverein muss in der Lage sein, als ganzheitliche Struktur zu funktionieren. Dazu gehören der Amateurbereich und die Nachwuchsförderung und natürlich alle sporttreibenden Abteilungen gleichermaßen.
Der FC St. Pauli ist mehr als Fußball.Die Kernaufgabe des Aufsichtsrates ist die Kontrolle des Präsidiums. Er muss sowohl die Finanzen im Blick haben (was kostet wieviel und warum?) und dafür Sorgen, dass Mitgliederentscheide umgesetzt werden. Darüber hinaus ist mir persönlich die Transparenz dieser Vorgänge sehr wichtig. Wir alle sollten wissen, was in unserem Verein aktuell passiert. Dafür müssen kritische und vielleicht auch einige unbequeme Nachfragen gestellt werden. Und das bin ich als Strafverteidiger nicht nur gewohnt, sondern es macht mir obendrein Spaß. Das gemeinsame Ziel ist und bleibt aber natürlich, dass es unserem Verein gut geht. Wir sind Sankt Pauli!"
SANDRA SCHWEDLER
Alter: 34 Jahre
Mitglied: AFM, seit 1997
Beruf: Senior Account-Managerin in einer Digitalagentur, Leitung von Strategie- und Softwareprojekten sowie Beratung von Großkunden
„Wie schafft es der FC St. Pauli, ein wirtschaftlich gesunder Verein zu bleiben, der nicht nur seine gesellschaftspolitische Verantwortung im Stadtteil und darüber hinaus wahrnimmt, sondern gleichzeitig mahnend seine Stimme erhebt in einer sich rasant kommerzialisierenden Welt des Profifußballs? Sorge dafür zu tragen, dass St. Pauli in diesem Spannungsfeld – wirtschaftlich & sportlich erfolgreich – besteht, ohne das viel zitierte „Magische“ zu verlieren, das ist Aufgabe des Aufsichtsrats, dessen Teil ich werden möchte.
Nicht zuletzt durch meinen Beruf besitze ich die notwendigen Analyse- und Controllingfähigkeiten. Der Verein ist mir vertraut: einerseits durch meine aktive Mitgliedschaft in der Handballabteilung, aufgrund derer ich um die Belange der sportreibenden Abteilungen weiß; andererseits durch meine Mitarbeit in diversen Vereinsgremien, u.a. im Ständigen Ausschuss; durch meine Mitgliedschaft in der AFM, der ich seit ihrer Gründung angehöre, weil mir diese und ihre Arbeit sehr am Herzen liegen.
Darüber hinaus kenne ich mich bestens aus in Verbandsstrukturen und -regularien, in denen unser Verein aufgrund des Profifußballbereichs bestehen muss. In den vergangenen 16 Jahren habe ich diverse Projekte in Fan- und Mitgliederzusammenhängen geleitet, sowie Aktionen und Kampagnen initiiert und durchgeführt. Dazu gehören neben der lokalen Arbeit beim FC St. Pauli z.B. auch der Aufbau einer bundesweiten Fanvertretung oder eines Rechtshilfefonds für Fußballfans. Für die bundesweite Interessenvertretung ProFans saß ich mehrere Jahre als Vertreterin in dem DFB/DFL-Gremium AG Fandialog (heute: AG Fanbelange) und fungiere auch derzeit noch als Sprecherin der Fanorganisation.“
Wir sehen uns bei der JHV!
Voran St. Pauli!
Eure AFM-Abteilungsleitung